Wahnsinn!
Einen Doppelbericht gabs auch noch nie! Da es nun jede Menge zu lesen gibt, erspar ich Euch die lange Einleitung 😉
Viel Spaß mit den zwei Wasserfall-Berichten, die unterschiedlicher nicht sein könnten!
Sina:
„Liebe Janna,
Ende November waren Tobi und ich auf Kuba. Am letzten Tag haben wir noch einen sehr schönen Ausflug ins Umland von Havanna gemacht. Eines der Ziele war ein Wasserfall. Da musste ich natürlich sofort an Dich denken! Wollte Janna nicht mal hinter einem Wasserfall stehen? Klar! Los ging’s!
Die Steine waren ganz schön glitschig! Aber wir näherten uns immer weiter unserem Ziel 🙂
Zugegeben, der Wasserfall sieht hier dünner und kleiner aus als er tatsächlich war 🙂
Wir näherten uns immer mehr… Aber je näher wir kamen, desto glitschiger wurden auch die Steine… Ahhhhhh, gleich haut’s mich volle Kanne hin! Ich hab’s schon im Gefühl…. Uuuuuuuuund Klatsch! Aber egal! Du hattest wahrscheinlich gut was zu lachen, wie ich da so lag… Mitten in der Matschepampe! Mein Arm schmerzte zwar nur unfassbar, aber das war nicht wichtig! Aufstehen, Krönchen richten und weiter ging’s! Schließlich haben sich die Anstrengungen gelohnt! Angekommen!!!!! 🙂
Erst mal wurde meine schwere Wunde inspiziert… Tobi wollte schon einen Krankenwagen rufen… Na gut, das ist vielleicht ein bisschen übertrieben… 😀
Aber was jetzt? Wir waren ja gar nicht vorbereitet und hatten kein Janna-ist-dabei-Zettel… Mist! Aaaaaber wie gut, dass Tobi immer organisiert ist! Natürlich hatte er seinen alt bewährten College-Block und einen Stift dabei J Ein bisschen schwer ließ es sich hinter dem Wasserfall allerdings schreiben… Komisch, irgendwie war dort alles so nass….
Dort haben wir dann noch eine Zeit lang verbracht! Es war schon ein schönes Erlebnis, mal hinter so einem Wasserfall zu stehen! Für die nächsten Wasserfälle, die mir im Leben hoffentlich noch begegnen werden, habe ich mir das definitiv auch vorgenommen! Und du wirst natürlich immer dabei sein! Wer sonst würde sich über mich lustig machen, wenn ich mich mal wieder lang mache!? :-P“
Miriams Bericht:
„Hinterm Wasserfall der Regenbogen
Bestimmt hast du an tropische Hitze gedacht, an kühle Wasserspritzer, die deine Arme, deine Beine und dein Gesicht kitzeln, an eine kleine Wasserschlacht, als du auf deine Liste geschrieben hast, dass du unter einem Wasserfall hindurch schreiten möchtest.
Nun ja, du hast es nicht konkretisiert, daher musst du jetzt leider damit klarkommen, dass es im isländischen Winter war, als ich mit deinem Namensschild hinter dem Wasserfall Seljalandsfoss hindurch spaziert bin. Und es war kalt. Sehr kalt.
Eher zufällig bin ich dort vorbei gekommen, als ich mit zwei Freundinnen im Mietwagen von Reykjavik gen isländischer Südspitze gedüst bin. Kurz vor dem Vulkan Eyjafjallajökull, der damals, vor ein paar Jahren, mit seiner Aschewolke ganz Europa lahmgelegt hat, kam dann jener Wasserfall. Noch im Auto habe ich dein Schild gebastelt, denn ich musste bei dem Anblick des Wasserfalls sofort an dich und deine 100-Dinge-Liste denken.
Dann ging es los: Skianzug, Wollmütze, Wollhandschuhe, Wollschal, Winterstiefel mussten angezogen werden, die Kapuze übergezogen. Es war zwar nur etwa 3 Grad kalt, aber durch das Wasser, den Wind, die Weite, war es ganz schön frostif!
Dieser Wasserfall ist gar nicht so einfach zu erklimmen, es ging über Steine, Schutt und Matsch hinauf und hinunter. Durch den nassen Untergrund bin ich hinweg gerutscht und musste mich öfter an irgendwelchen Pflanzen festhalten, in der Hoffnung, dass sie nicht reißen. Durch die Masse des Wassers liegt permanent ein Hauch Regen in der Luft. Nur Platz für einen Regenschirm ist nicht, wenn man sich festhalten muss.
Nach etwa einer halben Stunde stand ich dann hinter dem Seljalandsfoss – klatschnass und völlig zugefroren. Dein Schild hat leider auch einige Wassertropfen abbekommen, obwohl ich es in der Jackentasche aufbewahrt hatte – aber für das Foto haben wir uns natürlich in Szene gesetzt!
Denn die Wassertropfen, die du dir bestimmt in deinem Gesicht vorgestellt hast, als du die Liste geschrieben hast, die habe ich im Gesicht gespürt. Fast festgefroren sind sie. Die Kapuze auf dem Kopf ließ sich das aber aushalten und nachher kamen sogar ein paar Sonnenstrahlen hervor, um uns wieder aufzuwärmen.
Janna, es hätte dir gefallen, auch ohne tropische Hitze. Hinter dem Wasserfall sah diese ohnehin beeindruckende isländische Landschaft noch viel faszinierender aus. Alles lag hinter dem Wasserschleier – zu hören war nur das Geplätschere. Und Dank der Sonne ließen sich hinter dem Schleier Regenbogen entdecken.