Milch. Für einige Grundnahrungsmittel, für andere nur zum Kaffee, für andere eine weiße Flüssigkeit, die aus dem Euter der Kuh stammt und somit ungenießbar ist…
Janna hat sich immer wieder kaputt gelacht bei dem Gedanken, einer Kuh an die Zitzen zu greifen und damit Milch zu „zapfen“. Irgendwie hat uns diese Aufgabe nie vor eine wirklich große Herausforderung gestellt, aber leider kamen wir dann doch nicht dazu.
Um so mehr habe ich mich nun über diesen echt witzigen Bericht gefreut. Sina und Tobi haben sich an die Euter gewagt und für ein wenig Milch gesorgt; eine ganz besondere Körperwäsche inklusive! 😉 Aber lest selbst…
„Liebe Janna,
im Oktober durfte ich gemeinsam mit Tobi den Punkt „Kühe melken“ von Deiner Liste abhaken. Diesen Punkt wollte ich schon lange erledigen und doch hat es irgendwie nie geklappt. Im Oktober war es dann soweit und ich muss sagen, das ganze Wochenende wurde zu einem richtig tollen Ausflug, an dem Tobi und ich ganz viel erleben durften! Tatsächlich bedurfte die ganze Aktion aber erst einmal ganz schön viel Organisation. Bis man eine Kuh findet, die man mal melken darf… Gar nicht so einfach! Dank Tobis Kontakten nach Bayern fand sich aber eine Kuh in Straubing, die sich bereit erklärte, von mir gemolken zu werden – oh mein Gott, war ich aufgeregt 🙂 Freitag Abend ging’s los… Allein die Hinfahrt war schon ein absolutes Highlight für mich! Ich weiß nicht mehr, wie wir darauf kamen, aber ich schwärmte Tobi von meinem heißgeliebten Kakao Chocomel vor, den ich früher immer so geliebt, aber jetzt schon bestimmt 10 Jahre nicht mehr getrunken habe. Als wir dann mal tanken mussten, meinte Tobi, ich solle doch mal schauen, ob es Chocomel nicht vielleicht hier an der Tankstelle gebe! Ich lachte ihn aus und meinte, dass das doch ein Scherz sei, Chocomel hätte ich noch nie an einer Tankstellen gesehen, den gibt’s ja nicht mal im Rewe! Aber … Was sah ich plötzlich??? Ich konnte es kaum glauben!!! Diese Tankstellen hatte doch tatsächlich Chocomel 🙂 Ich war sowas von aus dem Häuschen! Wir kauften gleich mehrere Dosen davon!! Und eine wurde natürlich direkt auf der Fahrt noch gekillt 🙂
Im Hotel angekommen, gingen wir auch direkt schlafen, denn der Wecker klingelte am nächsten Tag – wohl gemerkt ein Samstag! – um 6 Uhr… Egal! Ich war einfach nur voller Vorfreude! Um 7 trafen wir bei der Schwester eines sehr guten Freundes von Tobi ein, die mit uns zusammen zum Bauernhof fuhr. Dort angekommen, wurden wir super lieb begrüßt und gleich in die Stube hereingeführt, in der gerade Brot gebacken wurde. Wenn wir wollten, dürften wir hierbei zuschauen und/oder auch gerne helfen. Aber na klar! Ärmel hoch gekrempelt und los ging’s 🙂 Wir durften die Brote mit dem hauseigenen Stempel stempeln (leider haben wir schon wieder vergessen, wofür genau die Buchstaben noch mal stehen 😀 ). Die Brote wurden noch in einem echten Feuerofen gebacken. Ich fand es super interessant, wie man testet, ob der Ofen die passende Temperatur hatte – das wusste ich tatsächlich noch nicht! Man wirft ein bisschen Mehl hinein und dann … Öhm… Vergessen! Auf jeden Fall sieht man je nach Verhalten des Mehls, ob die richtige Temperatur erreicht ist 😀
Das hat schon echt super Spaß gemacht! Zwar ist der Punkt „Brot backen“ nicht auf Deiner Liste, aber du warst natürlich trotzdem die ganze Zeit mit dabei! Wir haben echt viel gelacht! Schade, dass wir vergessen haben, ein Bild von dem fast zahnlosen Opi zu machen, der irgendwie ein Narren an uns gefressen hatte und der einfach nur unglaublich witzig war! Du hättest ihn auf jeden Fall sehr gemocht!
Nach dem Brot backen ging es dann endlich los! Bzw. nein … Erst mal wurden wir gefragt, ob das denn die Klamotten wären, die wir zum Kühe melken anziehen wollten, denn der Stall sei wirklich ziemlich dreckig und stinkig. Öhm… Ja, wir ziehen vielleicht unsere Jacken aus, aber der Rest ist ok und darf dreckig werden (Oh shit, ich hab doch tatsächlich passende Schuhe vergessen, aber die Blöße wollte ich mir nicht geben und so stapfte ich mit meinen schönen Schühchen in den Stall 😀 Zu meiner Verteidigung muss ich aber sagen, dass Tobi jetzt auch nicht gerade seine Gummistiefel dabei hatte! :-)). Ich war so aufgeregt! Gleich würde ich eine Kuh melken! Die Kühe haben mir allerdings ein bisschen leid getan, wenn ich ehrlich bin. Die standen Bobbes an Bobbes in einer Reihe und mehr Bewegung als aufstehen oder hinlegen war nicht drin. Ich hoffe einfach mal, dass das nur die „Melkposition“ war! Na ja, auf jeden Fall ging’s dann los… Mir wurde kurz gezeigt, wie es geht und dann sollte ich auch gleich schon selbst Hand anlegen. Die Zitzen am Euter fühlen sich schon irgendwie ganz lustig an – ein bisschen wie Elefantenhaut! Leider schreibe ich den Bericht viel zu spät, sodass es mir echt schwer fällt, das Ganze noch richtig zu beschreiben, aber es hat definitiv Spaß gemacht! Man hat den Dreh relativ schnell raus und dennoch war es jedes Mal ein unglaubliches Erfolgserlebnis, sobald Milch aus der Zitze kam 😀 Ich war schon so ein bisschen traurig, dass die Kuh eigentlich schon „leer“ war und ich nur ein paar Mal ziehen konnte… Ich hätte echt gerne noch weiter gemolken… Also wenn das hier jemand liest, der noch Hilfe bei Melken seiner Kühe braucht, immer her damit 😀
Hier hat die Kuh mir übrigens am Arsch rumgeleckt 😀
Das Milchergebnis 🙂
Nachdem ich die Kuh gemolken hatte, wurden wir noch ein bisschen im Stall herum geführt und da kam auch schon das nächste Highlight: KÄLBER ❤ Die waren wirklich so unglaublich süß!
Und hast du schon mal Puten live gesehen??? Ich tatsächlich noch nie zuvor in meinem Leben! Die Viecher sehen echt witzig aus 🙂 Aber ich fühlte mich an diesem Tag so sehr wie ein Stadtkind – echt keine Ahnung von nichts (wo ist jetzt der Affe, der sich die Augen zuhält!? Die Dinger sollte man auch bei Word einfügen können 😀 )
Aber auch nach der Führung durch den Stall war der Morgen noch nicht vorbei… Nun durfte ich noch Traktor fahren! Oh mein Gott, wie cool!!! Zwar wurde das von Deiner Liste schon erledigt, aber was soll’s!? Traktor fahren kann man einfach nie genug 🙂 Ich sag Dir: Das macht SO Spaß!!! Der Traktor, den ich gefahren habe, hatte vorne noch so eine riesige Gabel dran… Du glaubst nicht, was ich für einen Schiss hatte, diese Gabel irgendwo gegen zu fahren! Ich musste den Traktor nämlich auch vom Hof runter fahren… Nein, der wurde nicht schon schön auf der Straße drapiert, damit ich nur geradeaus fahren muss… Ich sag Dir, das Tor, durch das ich durch musste, fühlte sich an wie ein kleines Mauseloch… Und auf der anderen Straßenseite (eigentlich war das eher ein Weg als eine Straße) standen direkt ein paar Autos… Ich hoffte einfach nur, dass meine Versicherung gut genug ist 😀 Aaaaaaaaber es hat geklappt! Doch natürlich musste uns gleich auf der Straße ein Auto entgegenkommen und nein … Auto und Traktor passten dort nicht nebeneinander… Also … Ab in den Acker… Und nein, der war auch nicht einfach gerade neben der Straße, sondern es ging schön steil bergab… Jedenfalls kam es mir so vor 😀 Aber wozu hat man denn einen Traktor!? Das Gefühl gleich umzukippen war eben doch nur ein Gefühl 🙂 Den Traktor wieder aus den Tiefen des Ackers gegraben, ging’s weiter. Joah und dann sollte ich doch mal wenden… Ähhh… Ernsthaft? Mit dem Ding? Klaaaaaaar, wieso auch nicht? Hat ja nur einen Wendekreis von ’nem Monster-Truck 😀 Aber wie gut, dass man sich irgendwann ein bisschen dran gewöhnt hatte… Also hat auch das Wenden irgendwie geklappt 🙂 So und zurück in den Hof… Ich??? Wirklich?? Schon wieder durch das Mauseloch? Es hat echt Spaß gemacht und ich würde auch jederzeit gerne wieder Traktor fahren, aber ein bisschen erleichtert war ich doch als ich das Steuer im Hof wieder abgeben durfte 😀
Nach der ganzen Aufregung haben wir zum Abschluss noch ein leckeres Frühstück mit unserem selbstgebackenen Brot bekommen! Ein richtig schöner Vormittag war das!!! Anschließend sind Tobi und ich nach Passau gefahren und haben das Wochenende ausklingen lassen 🙂